Parsifal Welterlösung

Wagners Oper »Parsifal« erstmals in einer Kirche – das Textbuch (Libretto), dazu eine Prosa-Fassung und je ein Essay von Norbert Abels und Peter Steinacker, ergänzt durch historische Anmerkungen zur Entstehung und ihren Hintergründen.

Kategorie:
  • 120 Seiten
  • Reihe ETIKETT

Die ungeheure, nach Johann Jeseph Görres einsetzende Gralskonjunktur ging an Richard Wagner nicht vorbei. Erste Ideen zu einer den Stoff anverwandelnden Arbeit tauchten deshalb verstärkt seit der Mitte der 1860er Jahre auf. Sowohl Meyerbeers Einarbeitung des Luther-Chorals Eine feste Burg als auch das 1836 erstmals erklingende, mit evangelischer Choraltradition reich ausstaffierte Paulus-Oratorium Mendlssohn Bartholdys, den Wagner im selben Jahr kennenlernte, mochten auch musikalische Impulse gegeben haben für die späteren kirchenmusikalischen Interpolationen des Parsifal. Erst ein knappes Dezennium nach dem in so vielerlei Hinsicht bedeutsamen Initiationsjahr 1836 gedieh während eines Kuraufenthaltes in Marienbad der Plan zu einer in einem Werk sich manifestierenden Auseinandersetzung mit dem Gralsstoff. Wagner hat den Eigebungsaugenblick in seiner Autobiografie in gewohnt mystifizierender Weise als gleichsam göttlichen Empfängnisakt stilisiert und es dabei, wie sonst auch, mit Zeit und Raum nicht eben genau genomen. Für ihn besaßen Imaginationen den gleichen Wirklichkeitsgrad wie empirische Tatsachen. Wichtig bleibt, dass ihn das immer mehr akkumulierende Assoziationsmaterial geradezu magisch in seinen Bann schlug und sich die folgenden vierzig Jahre als – um Novalis zu bemühen – lange Wanderung eines tonkünstlerischen Anachoreten durch die Wüste des Verstandes nicht minder handelten als um den Weg des Zusammenschlusses von Kunst und Religion zur tönenden Bayreuther Hügelpredigt. – Diesen Horizont leuchtet das Buch »Welterlösung« aus.

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